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18.11.09 - Pressemitteilung [DBB-Pressestelle]
Bauermann bei Trainerfortbildung in Recklinghausen Es gibt so Momente im Leben eines Sportlers, die vergisst er niemals. Sein erster Dunk, seine erste Meisterschaft oder sein erstes Training mit Bundestrainer Dirk Bauermann.

Und seit dem vergangenen Samstag können zehn Nachwuchsbasketballer der NBBL und JBBL-Teams der Metropol Baskets Ruhr genau diesen Moment immer wieder durchleben. Denn im Rahmen des Trainerseminars, dass Bauermann unter der Regie von Citybasket Recklinghausen zum Auftakt einer landesweit geplanten Trainerfortbildung in der Vestischen Arena in Recklinghausen hielt, absolvierten die Metropol-Spieler die Praxisteile mit Bauermann.

Zuvor allerdings bekamen die rund 120 Teilnehmer aus dem gesamten Kreis Recklinghausen eine theoretische Einfühung Bauermanns zum Thema "Nachwuchsarbeit und Vermittlung moderner Angriffs- und Abwehrvarianten". Wichtigster Punkt darin - die individuelle Förderung jedes einzelnen Spielers ist in den unteren Altersklassen deutlich wichtiger als der Erfolg der Mannschaft. Denn nur, wenn jeder einzelne Nachwuchsspieler entsprechend motiviert und beteut wird, kann aus ihm mal ein kompletter Basketballer werden. Dabei ist die persönliche Entwicklung durch den Trainer mindestens genauso wichtig wie die sportliche. Daher sollte man mit Kritik maßvoll umgehen und vor allem nach Niederlagen niemals zu hart mit seinen Spielern ins Gericht gehen. Bauermann: "Natürlich verliert man nicht gerne, doch nach jeder Niederlage kommt bald schon die nächste Chance. Und es ist viel wichtiger auf diese konzentriert hinzuarbeiten als zu sehr zurückzublicken."

Den praktischen Teil startete der Athletiktrainer des DBB, Marcus Lindner, mit seinem wettkampfbezogenen Aufwärmprogramm. Danach übernahm Bauermann und arbeitete mit den Metropol-Spielern an grundlegenden Dingen. Im Mittelpunkt der Förderung stand der Wurf. "Denn der kommt in Deutschland oftmals zu kurz. Dieses Problem haben wir auch in der Nationalmannschaft." Nach knapp zwei Stunden war dann auch der letzte Trainingspunkt abgehakt, und die 120 Teilnehmer nahmen zusammen mit ihren Notizen eine geballte Ladung an neuen Eindrücken und Ideen in ihre tägliche Trainingsarbeit mit. Genau so, wie es sich Bauermann im Vorfeld des Seminars gewünscht hatte."


Der Bundestrainer im Interview
von Sven Krause (Stadtspiegel Recklinghausen)

Sind Sie zum ersten Mal in Recklinghausen?
Dirk Bauermann: Soweit ich mich erinnern kann war ich noch nie hier. Obwohl ich mit meinen 50 Jahren auch schon mal etwas vergesse.

Sie sind durch Ihre emotionale Art zu coachen bekannt geworden. Verraten Sie uns etwas über den Privatmann Bauermann?
Der lebt sehr zurückgezogen und ruhig mit seiner Familie. Auch in seiner Freizeit treibt er noch viel Sport. Allerdings keinen Basketball. Denn das halten meine Knochen nicht mehr aus.

Und der Trainer?
Der ist sicher nicht mehr so emotional wie er es noch vor ein paar Jahren war. Ich will nicht sagen, dass ich altersmilde geworden bin. Denn Emotionen gehören zum Basketball dazu. Aber ich lasse nicht mehr in jeder Situation alles raus.

Sie waren als Trainer nicht nur in Leverkusen, sondern auch in den USA, Belgien, Griechenland und beim DBB tätig. Welche Stationen haben Sie am meisten geprägt?
Vor allem die Nationalmannschaft hat mir sehr viel gegeben. Sei es etwa mit dem Erfolg bei der Europameisterschaft 2005, wo wir die Silbermedaille geholt haben oder die generelle Arbeit mit Dirk Nowitzki. Und natürlich die Meistertitel mit Bayer Leverkusen und Bamberg.

Sie waren bei Ihrem Einstieg in die Trainerlaufbahn erst 27. War das damals ein Vorteil?
Es hatte seine Vorteile, denn ich kam direkt aus meiner aktiven Zeit und war hochmotiviert. Klar fehlte mir die Erfahrung, doch das ist ja bei jedem jungen Trainer so.

Warum haben Sie alles auf die Karte Basketball gesetzt?
Weil ich die Chance bekommen habe, mein Hobby zum Beruf zu machen. Klar hätte ich mein Lehramtsstudium beenden können, doch damals waren die Chancen für junge Lehrer gering. Da war es eine Riesenchance, als das Angebot von Ron Adams vom College kam und ich dort zwei Jahre als sein Assistenztrainer arbeiten durfte. Ich hatte einfach das Glück, das zum richtigen Zeitpunkt das richtige Angebot kam und ich es nutzen konnte.

Was muss ein Trainer mitbringen, um ein erfolgreicher Basketballcoach zu werden?
Er muss das Spiel verstehen und eine große Leidenschaft mitbringen. Nicht umsonst sind viele Trainer ehemalige Aufbauspieler, weil sie bereits während ihrer aktiven Zeit strategisch denken mussten. Außerdem braucht er das Talent, junge Menschen zu begeistern, zu führen und sie wieder motivieren zu können.

Gibt es einen bestimmten Spielertypen, der einen besonderen Eindruck hinterlassen hat?
Da gibt es mehrere. Steffen Hamann, Henning Harnisch, natürlich Dirk Nowitzki. Aber auch die junge Garde, die uns bei der letzten Europameisterschaft so viel Freude gemacht hat. Sie eint, dass alle richtig gute Typen sind, die offen und ehrlich durchs Leben gehen. Außerdem sind sie harte Arbeiter, die nichts dem Zufall überlassen.

Nowitzki oder Schrempf?
Da will ich keine Vergleiche ziehen. Mein Kontakt zu Dirk Nowitzki ist sehr viel enger, weil ich ihn seit mehreren Jahren als Bundestrainer betreue. Diesen engen Kontakt hatte ich zu Detlef Schrempf nie.

Hat es der DBB verpasst, noch mehr Kapital aus der Person Dirk Nowitzki zu schlagen?
Man kann sicher immer vieles anders oder besser machen. Aber alleine die Persönlichkeit Nowitzki hat dem deutschen Basketball viel gegeben.

Was müssen die Vereine, der DBB tun, damit Basketball weiter im Gespräch bleibt?
Talentsichtung und Talentförderung sind enorm wichtig. Es gilt vor allem, die Kooperation zwischen Schulen und Vereinen weiter zu fördern. Daher hat sich der DBB auch dazu entschlossen, entsprechende Standards in der BBL und der Pro A und Pro B einzufordern, damit wir mehr deutsche Spieler in die Bundesliga bekommen.

Die Spielfeldmaße werden demnächst an die NBA angepasst. Ein Vorteil?
Das wird den europäischen Basketball weiterbringen. Wir haben hier viele gute Werfer, denen tut der halbe Meter mehr nicht weh. Aber dadurch wird das komplette Angriffsspiel athletischer und noch deutlich schneller. Natürlich bringt das vor allem für kleine Vereine viele Probleme mit sich, die sich aber lösen lassen werden.
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